Oswalt-Orgel-Newsletter

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Oswalt-Orgel,

im letzten Newsletter habe ich Ihnen erzählt, dass ich sowohl der Badischen Zeitung als auch dem Schwäbisches Tagblatt ein Interview gegeben habe. Nun war das Schwäbische Tagblatt schneller. Am Gründonnerstag erschien ein sehr schöner, anschaulicher Artikel über das »Super-Instrument«. Eine gute Werbung für die Oswalt-Orgel!

Haben Sie Interesse diesen Artikel zu lesen? Schreiben Sie mir einfach kurz, ich schicke ihn Ihnen dann zu.

Seit dem letzten Newsletter sind wieder Spenden eingegangen. Der Zuspruch und die Bereitschaft, die Oswalt-Orgel zu fördern, machen mich glücklich.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich schon auf dem Weg nach China. Ich habe öfter geschrieben, dass ich mit der Oswalt-Orgel europäische und asiatische Klänge zusammenführen möchte. Das sollen nicht nur leere Worte bleiben. Auf der vierwöchigen Reise werde ich mich mit der Frage der möglichen Verbindung zwischen den beiden Klangwelten befassen. Näheres dazu erzähle ich unter der Rubrik »Vom Papierband«.

Den nächsten Newsletter bekommen Sie von unterwegs – einen Reisenewsletter. Was man heute alles machen kann! Die Welt ist näher zusammengerückt, ich denke auch musikalisch.

Viel Spaß mit diesem Newsletter wünscht mit herzlichen Grüßen

Ihr/Euer

Adrian Oswalt.

 
 
  1. Aus der Werkstatt
  2. Nachrichten vom gelochten Papierband
  3. Fortsetzungsgeschichte
  4. Vom Goldesel
  5. Bitte weiterempfehlen
  6. Newsletter abbestellen
  7. Impressum

I Aus der Werkstatt

     
     

Orgelbaumeister Ulrich Sekat entwirft zur Zeit die Oswalt-Orgel. Dabei ist eine wichtige Entscheidung zu treffen: Welche Traktur soll angewendet werden? Und was bedeutet das?

Traktur nennt der Orgelbauer die Verbindung zwischen dem Spieltisch und den Tonventilen. Die Pfeife muss ja wissen, wann und wie lange sie pfeifen muss.

Es geht also darum, wie der Impuls vom Abnehmer zu der Pfeife gelangen kann. Der Abnehmer hat ja, wie im 6. Newsletter beschrieben, dieselbe Funktion wie die Tastatur der Orgel.

Für die Übertragung des Impulses gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: mechanisch, pneumatisch und elektrisch.

     
Orgelpfeife im Flieder.
 

Die älteste dieser Formen funktioniert mit dünnen Holzstreifen, etwa 10 mm breit und 1 mm dick. Diese sind auf der einen Seite mit der Tastatur verbunden und auf der anderen Seite mit dem Ventil. Drückt man die Taste, dann öffnet sich das Ventil und der Wind kann in die Pfeife strömen. Der Orgelbauer spricht von mechanischer Traktur. Zu Zeiten Johann Sebastian Bachs wurden die Orgeln so gebaut.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die Tastatur und die Tonventile mit Schläuchen zu verbinden: die Ventile öffnen sich durch Winddruck. Dieses System wird heute noch in Drehorgeln verwendet, aber nicht mehr in Kirchenorgeln. Der Orgelbauer spricht von pneumatischer Traktur.

Und drittens kann die Information durch elektrische Impulse weitergeleitet werden. Das Ventil wird von einem Elektromagneten gesteuert. Dieses System wird heute in den Orgeln verwendet. Der Orgelbauer nennt das elektrische Traktur.

Im Flieder sonnt die Pfeife sich
viel lieber als im Knöterich.

 
 

Die Oswalt-Orgel wird eine kombinierte Traktur verwenden. Der Abnehmer liest die Informationen auf dem Lochband pneumatisch, und zwar so: Im Abnehmer herrscht ein Überdruck. Kommt ein Loch auf dem Notenband vorbei, fällt der Druck ab, ein Ventil öffnet sich und löst einen elektrischen Impuls aus. Dieser wird an die Tonventile weitergeleitet, welche sich ebenfalls öffnen und die Luft in die Pfeifen leiten, die gerade im Einsatz sind.

Warum wird die Oswalt-Orgel nicht rein pneumatisch gebaut? Sie ist ein Zwitterinstrument zwischen Dreh- und Kirchenorgel. Sie vereint die Klangmöglichkeiten der Kirchenorgel mit der Beweglichkeit der Drehorgel. Ich baue sie auf der Bühne auf und ab. Bei der rein pneumatischen Traktur müsste jede Pfeife mit einem Schlauch mit dem Abnehmer verbunden werden, das wären etwa 250 Schläuche. Bei der elektrischen Übertragung bekommt jedes Modul nur ein Kabel für alle seine Pfeifen. Bei den geplanten fünf Modulen der Oswalt-Orgel bedeutet das also fünf Kabel. Das ist auf der Bühne leicht gesteckt.

Bei der pneumatischen Übertragung entstehen bei längeren Schläuchen wegen dem längeren Windweg Zeitverzögerungen. Nicht aber bei der elektrischen Traktur! So kann ich die Oswalt-Orgel ganz nach den örtlichen Gegebenheiten aufbauen. Theoretisch könnte ich ein Modul 60 Meter vom Spieltisch aufstellen - und es klänge immer noch gut.

   

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II Nachrichten vom gelochten Papierband

     

Europäische Töne – asiatische Klänge

Wie nähere ich mich nun der asiatischen Klangwelt?

Ich möchte nicht direkt antworten, sondern heute einen Musiker vorstellen, der für mich eine Verbindung zwischen Ost und West lebt: Es ist der chinesische Komponist Tan Dun. Er ist bei uns bekannt geworden durch seine Filmmusik zu »Tiger and Dragon«, wofür er mit dem Oskar ausgezeichnet wurde. In einem Interview sagt er:

Ich will weder Schweizer Schokolade noch chinesischer Chili sein, sondern Chili-Schokolade. Bringt man beides zusammen, ergibt sich Neues. Ich liebe unsere alten Philosophen, Laotse und Konfuzius, aber ich arbeite im westlichen Format, mit Computermusik, Elektronik, Orchester, Film. Meine Identität umfasst beides.

Tan Dun hat schon früh begonnen, die Grenzen zerfließen zu lassen. Wasserschlagzeuge, Papierinstrument und Autofelgen verwendet er genauso wie Geigen oder Flöten. Alles was klingt nimmt er als Musik wahr. Geräusche auf der Straße sind für ihn nicht einfach Informationen, sondern Ereignisse.

     
Adrian Oswalt im Kindertheater.
 

Auch in der Aufführungspraxis geht er neue Wege: Vor kurzem hatte sein neuestes Projekt Premiere, das ich sehr spannend finde. Mit dem ersten Internet Orchester, dem YouTube Symphonieorchester spielte er ein Konzert in der Carnegie Hall in New York. Jeder konnte sich mit einem Video für das Orchester bewerben.

Tan Dun hat dafür eine Internet –Symphonie geschrieben mit dem Titel »Eroica«. Die Beziehung zu Beethoven sticht ins Auge, aber wie er zu der Idee für dieses Stück kam, ist erstaunlich. Das erläutert er in einem YouTube Video. Wenn Sie möchten, können Sie es hier anschauen.

In meinem Kinderstück »Die Geschichte von Sadko, dem Musiker« spielte ich einen musikalischen Geschichtenerzähler.

 
   

Ich bin begeistert von seiner Experimentierlust, und von seiner Freude an Klängen, die er überall zu finden weiß. Deshalb heißt es für mich, mit offenen Ohren nach China zu fahren, um zu hören, hören, hören …

Ich werde Ihnen berichten!

   

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III Fortsetzungsgeschichte...

     

Die Müllersche Kunstgalerie Schluss

     

In den bisherigen Newslettern habe ich die Geschichte von Joseph Müller und seinem Kunstkabinett in Wien erzählt. Heute will ich nun vom Ende der Kunstgalerie berichten. Dieses war bitter.

Joseph Müller hat es jedoch nicht mehr erlebt. 1804 stirbt er auf einer Reise in Prag. Schon in seinen letzten Lebensjahren machte ihm die Kunstgalerie Sorgen. Das Publikum besuchte sie nicht mehr so wie früher. Nach seinem Tod führte seine Frau Josephine Gräfin Deym die Kunstgalerie fort, der frühere Erfolg wollte sich aber nicht mehr einstellen. Im Jahre 1819 wird sie endgültig von einem Advokaten aufgelöst.

Therese Brunswick, die Schwester von Josephine, schreibt darüber in einem Brief:

Alles wurde verkauft, was mobil war: alle unsere Zeichnungen und Bilder. Die Kunstwerke der Griechen und Römer wurden zu Staub gemacht und als Gyps verkauft.

Das war das Ende dieses originellen Projektes. Erhalten geblieben ist aber die Musik von Mozart und Beethoven, die sie für die Spielwerke im Kunstkabinett geschrieben haben. Stücke, die es lohnen, auch heute noch auf mechanischen Instrumenten vorgetragen zu werden.

Hier hören Sie ein Scherzo für eine Spieluhr, welches L v. Beethoven für die Müllersche Kunstgalerie geschrieben hat: Scherzo für eine Spieluhr

Damit beende ich die Erzählung von Joseph Müller alias Joseph Graf Deym von Stržitéž. Seien Sie gespannt auf eine weitere Fortsetzungsgeschichte ab dem nächsten Newsletter!

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IV Vom Goldesel

     

Seit dem letzten Newsletter sind wieder Spenden eingegangen, insgesamt 170 Euro. Liebe Spender und Spenderinnen, vielen Dank dafür.

Ich freue mich und kann stolz verkünden, dass die Spendensumme fast 10.000 Euro erreicht hat. Es sind genau 9.670 Euro. Ob die Zahl wohl rund wird, während ich in China bin?

Einem befreundeten Vermögensberater habe ich davon erzählt. Er war völlig begeistert und beeindruckt. In diesen schwierigen Zeiten, in denen überall gespart wird, eine solche Summe innerhalb von fünf Monaten heranwachsen zu sehen, das fand er sehr beachtlich.

Sein Lob und der Zuspruch, den ich von vielen Seiten erhalte, bestärken mich in meinem Vorhaben, mit der Oswalt-Orgel neue musikalische Wege zu gehen.

Viele kleine und große Spenden helfen, die Oswalt-Orgel zu verwirklichen. Haben Sie Freude, die Verwirklichung einer künstlerischen Vision zu fördern? Ich freue mich über jeden Beitrag! Sie helfen dabei zugleich, die alte, traditionsreiche Kunst des mechanischen Musikinstrumentenbaus weiterzuführen.

Die Waldkircher Orgelstiftung und ich werden Ihnen herzlich danken!

Die Spenden an die Waldkircher Orgelstiftung sind natürlich steuerabzugsfähig. Die Kontonummer finden Sie unten.

Die Oswalt-Orgel nimmt Stück für Stück Gestalt an - gestalten Sie sie mit!

Bankverbindungen der Waldkircher Orgelstiftung:

Volksbank Breisgau Nord e.G.,
BLZ 680 920 00, Konto 97 00 00

SPK Freiburg - Nördlicher Breisgau,
BLZ 680 501 01, Konto 21 02 00 07

Stichwort: Spende Oswalt-Orgel

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V Bitte weiterempfehlen

     

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VII Impressum

     

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:

Adrian Oswalt
Fröbelweg 32
D-72108 Rottenburg am Neckar
Tel.: +49 (0)7472/24640
Fax: +49 (0)7472/281346
Email: papermusic@t-online.de
URL: www.oswalt-orgel.com

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